Festival-Mediaval XI
Leider ist es wieder vorbei, das für mich schönste und stimmungsvollste Festival des Jahres. Ein großes Dankeschön an Bläcky, das Orga-Team und die vielen freiwilligen Helfer, die dieses wunderbare Festival möglich gemacht haben.
Hier ein kurzer Bericht:
Tag 1
Wie gewohnt startete die Eröffnung mit einleitenden Worten von Bläcky, der Vorstellung des Orga-Teams und einem Grußwort der Bürgermeisterin der Stadt Selb.
Und dann ging es auch gleich mit der Band Winterstorm aus Bayreuth los, die mit ihrer Mischung aus verschiedenen Metalstilen dem schon zahlreich erschienen Publikum vor der Schlossbühne einheizte. Nach einem Erkundungsgang über das Gelände und einem kurzen Besuch beim Auftritt von Jonny Robels ging es für mich zurück zur Schloßbühne und dem Auftritt von And Then She Came (ehemals Krypteria). Die Band um die energiegeladen über die Bühne wirbelde Frontfrau Ji-In Cho stellte ihr neues Album “Kaosystematiq” vor und rockten den Goldberg. Nach dem rockigen Auftakt des Festivals ging es dann mit mittelalterlicheren Klängen und dem Auftritt von Estampie und anschließend mit Corvus Corax weiter. Corvus Corax präsentierten dabei mit zahlreichen Gästen das Fantastical “Der Fluch des Drachen”, nach einer Geschichte von Markus Heitz (Autor von Die Zwerge, Ulldart u.v.m), pointenreich erzählt von Johannes Steck. Auf der Burgbühne folgte der Auftritt von Elfentahl, der Band rund um Maite Itoiz und John Kelly, mit ihrem mächtigen und symphonischen mittelalterlichen Rock. Den krönenden Abschluss des Tages lieferte Subway to Sally mit ihrer durch mittelalterlichen Melodien angereicherten harten Rock- und Metalmusik.
Tag 2
Der zweite Tag startete mit mittelalterlichen Klängen von Heiter bis Folkig und Knut Seckel etwas ruhiger, bevor Berlinski Beat mit Berliner Klassikern, Balkan Beats und Mariachi Musik dafür sorgten, dass kein Bein still stand. Nachdem Triskillian auf der Burgbühne die Zuhörer mit wunderbaren Klängen wieder ins Mittelalter entführt hatten, kündigte sich auf der Schlossbühne die weltweit einzige Liveshow 2018 der Pagan-Folk Band Omnia an, die bisher als einzige Band bei jedem Festival-Mediaval dabei war. Dazu hatten sich “Stenny” zahlreiche Gastmusiker mit auf die Bühne geholt und spielten u.a. neu arrangierte Songs der letzten 10 Jahre von ihrem 18. Album Reflexions. Es folgte auf der Burgbühne der Auftritt der Band Qntal, die mit ihrer mittelalterliche Lyrik, verknüpft mit modernen elektronischen Klängen, das Publikum verzaubern konnte. Faun präsentierte anschließend auf der Schlossbühne eine Mischung aus alten und neuen Songs aus 15 Jahren Bandgeschichte. Zum Abschluss dann mein persönliches Highlight des Tages mit der Kopenhagener Band Euzen, die musikalisch als auch visuell zu später Stunde eine beeindruckende Konzert boten.
Tag 3
Ich ließ es zu Beginn etwas ruhiger angehen. Kurzbesuche bei den Auftritten von PurPur, Rebasius Funkenflug, dem Vir Street Theatre, Fangdorn und Pampatut leiteten den Tag ein. Dann ging es folkig weiter mit der Band Ballycotton aus Österreich, die dafür sorgte, dass am frühen Nachmittag schon ordentlich das Tanzbein geschwungen wurde. Poeta Magica verzauberten anschließend das Publikum vor der Schlossbühne mit ihrem Nordic-Folk. Es folgte der Auftritt von Horch auf der Burgbühne, den Urgesteinen des deutschen Mittelalter-Folkrocks, die schon mehr als 35 Jahre zusammen auf der Bühne stehen. Seit 15 Jahren stehen Cara bereits auf der Bühne und konnten auch auf dem Goldberg mit ihrem Irish Folk vom feinsten das Publikum vor der Schlossbühne begeistern. Totus Gaudeo mit ihrer rhytmischen mittelalterlichen Folkrock sorgten für tolle Stimmung bei den Zuhörern vor der Burgbühne. Dann folgte das erste Highlight des Tages. Schandmaul hatten mit einem Akustik-Set ihren ersten Auftritt des Wochenendes. Gleich von Beginn an riss die Band um Sänger und Band-Urgestein Thomas Lindner Fans und Publikum mit und sorgte für ausgelassene Stimmung auf dem bis zum letzten Platz gefüllten Goldberg vor der Schlossbühne. Auch beim Auftritt von Versengold war der Platz restlos gefüllt und die Erwartungen des Publikums wurden nicht enttäuscht. Die Band sorgte mit ihrem Mittelalter-Folk, Balladen und Trinkliedern für tolle Stimmung. Zu später Stunde dann der etwas ruhigere Ausklang des Tages mit den Konzerten von Alan Stivell & Carlos Nunez. Stivell verbindet als Hafenist dabei mit seiner Band u.a. bretonische Musik mit Folk und Rockmusik. Natürlich durfte bei dem Auftritt eines seiner bekannteren Lieder “Tri Martolod” nicht fehlen. Nach einem gemeinsamen Song mit Carlos und eine kurzen Umbaupause folgte dann der Auftritt Carlos Nunez und seiner Band, den ich aber auf Grund von Müdigkeit und Kälte an dem Abend mir nur kurz angeschaut habe.
Tag 4
Der Tag startete wieder sehr früh. Und zwar mit dem schwedischen Trio Triakel und ihren Balladen und traditionellen schwedischen Weisen. Ein Besuch beim Auftritt von Beatrice Baumann durfte natürlich nicht fehlen. Kontaktjonglage ist immer wieder faszinierend anzuschauen und Beatrice überrascht jedes mal mit neuen, fantasievollen, selbstgeschneiderten Kostümen. Nach einem kurzen Besuch bei The Moon and the Nightspirit ging es wieder zur Burgbühne und der Band The Sandsacks. Mit ihrem Irish Folk sorgte das Sextett aus Berlin für ausgelassene und tanzfreudige Stimmung vor der Bühne. Mit dem griechischen Weltmusikensemble Daemonia Nymphe erklangen wieder ruhigere Töne. Ich weiß nicht wie man die Musik einordnen soll. Ich bezeichne sie einfach mal als mystisch. In Kombination mit den Tänzerinnnen lieferte die Band dabei eine gelungene und kurzweilige Show ab.
Das australische Elektro-Mittelalter-Band Dandelion Wine spielte anschließend auf der Burgbühne. Mittlerweile sind sie als Trio unterwegs und kombinieren bei ihren Konzerten mittelalterliche Instrumente und elektronische Beats mit weiblichem Gesang. Und dann folgten die letzten drei Highlights des Festivals. Nicht nur die schwedische Folkrock-Band Garmarna mit ihrem einzigen Deutschlandkonzert sorgten für tolle Stimmung, auch die Irish-Speed-Folk-Rocker Fiddler’s Green heizten im Anschluss dem Publikum vor der Schlossbühne mächtig ein und brachten den Goldberg zum Beben. Und zum Abschluss des Festivals noch einmal Schandmaul mit ihrem Auftritt in der rockigen Variante. Und auch hier konnte die Band wie schon am Vortag voll überzeugen und wusste das Publikum zu begeistern.
Natürlich gab es wie in jedem Jahr nicht nur Konzerte. Kleinkunst z.B. auf der Theaterbühne, ein großer Handwerkermarkt und ein Handelsmarkt luden zum stöbern ein, im Gastrobereich gab es für jeden Geschmack und Gaumen leckere Sachen zu entdecken. Eine große Anzahl Workshops wurden geboten und das Literaturzelt mit Lesungen zahlreicher Autoren erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Und nicht zu vergessen die Goldbergbucht mit dem Piratenfloss und dem Raubvogellager.
Aussichten:
Nächstes Jahr wird es einen Neuanfang geben.Das Festival-Mediaval XII findet vom 06.09. bis 08.09.2019 statt und steht dann unter dem Motto “New Steps“. Soll heißen: Ausschließlich Künstler und Bands sollen auftreten, zumindest in Formationen, die noch nie dabei waren. Dabei sein werden, soviel sei schon einmal verraten u.a. Eluveitie, Heilung, die Red Hot Chilli Pipers u.a.m.
Nachdem das Festival-Mediaval bereits seit 2016 barrierefrei ist, strebt Bläcky nun auch den Weg zu einem grünen Festival an. Den Anfang machten die Entsorgungsgefäße für die Mülltrennung, die inzwischen fast übliche Ausstattung der Bühnenstrahler mit LED´s und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien. Weitere Schritte sollen in den nächsten Jahren folgen.
Der Mietvertrag für den Goldberg ist bis 2027 unterschrieben und die Zukunft des Festival-Mediaval von Seiten der Stadt Selb ist gesichert.
Also………….Termin für nächstes Jahr vormerken und im Kalender rot markieren.
Alle weiteren Informationen findet ihr natürlich demnächst auf der Homepage des Festival-Mediaval.